Donnerstag, 21. März 2013

Nach dem Ball ist vor dem Ball

Nun ist der Ball schon wieder Geschichte. Neuerdings gehe ich woanders tanzen und dort treffe ich Leute, die keine Anfänger sind und was soll ich sagen? Das macht Spaß, großen Spaß.

Heute haben wir R.s Lieblingstanz getanzt und ich dachte so : „Das kenn ich, das kenn ich“ und dann war es eine ganz andere Musik und wir machten so Tippelschritte und es fehlte diese schwungvolle Drehung und überhaupt der Schwung. Das war kein "Old Bachelor" das war die Variante: Uralt Bachelor.

Dafür gibt es jetzt so einige Möglichkeiten, aufzutreten, aber ich muss ja wieder mal genau an besagtem Wochenende zur Fortbildung. Schöne Sch….

Jedoch, in Anbetracht der Tatsache, dass am darauf folgenden Wochenende schon der Ball in Arolsen ist, macht das nix. Ich werde mir schon noch die Füße müde tanzen, auf jeden Fall.

Als ich nach Hause fuhr, schneite es, die Bäume sahen nach Weihnachten aus. Da man aber während der Autofahrt nicht fotografieren sollte (also als Fahrer), hab ich jetzt leider kein Foto davon.

Dafür gibt es jetzt die Ansicht des Paretzer Schlosses. Dahin geht es nämlich zu Pfingsten, Ball Nummer Drei.

Sonntag, 10. März 2013

Ein Ball für Luise


Ich habe mir was geleistet: Einen Tag lang nichts tun, das war herrlich! Angefangen hat der Tag mit einem Schaumbad, danach Frühstück und dann habe ich den ganzen lieben Tag Tanzmusik gehört. Die Stola bekam noch ein blaues Band und das Internet hat mir verraten, wie man seine Lider anmalt (ich mach das sonst nicht).

Dann habe ich mir ein Schläfchen gegönnt, einen Kaffee getrunken und danach die Sachen zusammen gesucht. Ich bastelte ich mir so gut es ging eine Frisur und vermisste ganz heftig R., die mir sonst immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Währenddessen fing es an zu schneien. Das ist jetzt 14 Stunden her, es schneit immer noch, nur mal so.

Als ich fertig mich fertig angezogen, frisiert und angemalt von meinem Mann verabschiedete, meinte er, es wäre nicht richtig mit den Auto zu fahren, ich bräuchte jetzt eher eine Kutsche. In Anbetracht der Wettertatsache verzichtete ich gern auf letztere und fuhr los.

Der Ballsaal war festlich geschmückt, ganz in dunkelblau, überall Kornblumen. Ich liebe Kornblumen. So hatte ich ganz unbeabsichtigt das Kleid passend zu den Blumen an.




Die Gäste waren bis 19.00 Uhr eingetroffen. Die Dame mit den High Heels jedoch war nicht da. Gut so. Der Longway zählte ca. 13 Paare (ich stand meistens ganz hinten und habe nicht so gut zählen können). Herren und Damen waren zeitgemäß gekleidet und die Presse ließ auch nicht lange auf sich warten. Wenn ich Pech habe, finde ich mich am Montag in der Zeitung wieder.

Meine Schuhe, meine schönen blauen Schuhe, sind abgewählt. Aber so was von! Was tun mir die Füße weh! Es heißt, wer schön sein will, muss leiden, ich aber nicht. Das nächste Mal müssen die Ballerinas ran. Schließlich waren es nur 5 Tänze, dafür waren die schön lang.

Geigerin und Pianist gaben Alles. Einen Duke of Kent’s Waltz zu spielen ist bestimmt ganz nett, aber so ca. 20 Minuten lang, da muss man sich schon was einfallen lassen. Das hat die Geigerin auch getan und munter drauf los improvisiert. War wundervoll!

Zwischen durch gab es Kartoffelsuppe im Brot, nicht irgendeine, sondern eine berühmte Suppe mit einem französischen Namen, den ich jedoch gleich wieder vergaß. Ich weiß nur noch, dass der Mann, dem die Suppe den Namen verdankt, die Kartoffel nach Frankreich brachte. Jedenfalls war sie lecker, die Suppe und wurde auch hoch gelobt.

Die Organisatorin der Veranstaltung hat wirklich weder Kosten noch Mühen gescheut, um den Abend zum Event werden zu lassen. Schade nur, dass so wenige gekommen waren, in den Saal hätten locker 70 Personen gepasst.
Zufrieden und mit viel Serotonin versorgt gehe ich in den Sonntag.



Königin Luise von Mecklenburg. Strelitz
geb. 10 März 1776 in Hannover

Mittwoch, 6. März 2013

Blue Velvet

Es gibt doch tatsächlich einen Tanz, der Blue Flag- Blaue Flagge heißt. Das ist ein Kreistanz und ich mag ihn. Apropos Blau. Ich habe (mal wieder) meine blaue Phase.
Angefangen hat sie als ich nach einer Farbe für mein Tanzkleid suchte. Da war diese Sofatroddel, die dieses kühle Blau hatte. Nun hängt das traumhafte tiefblaue Kleid in meinem Zimmer.

Das blöde kommt jetzt. Ich lese Zeitung, so in echt, aus richtigem Papier. Morgens hole ich sie aus dem Briefkasten. Manchmal ist Werbung drin, manchmal geht die Werbung direkt in die blaue Papiertonne. Heute aber nicht, heute kam sie mit an den Tisch, wo der Morgentee genüsslich vor sich hin dampfte. Eigentlich wollte ich gar nicht reinsehen, aber da war dieses Foto, da waren Schuhe drauf. Schuhe, in Blau. Schön und gut, ich hätte sie wegwerfen können, die Werbung, aber dann …
müsste ich meine alten Reno-Schuhe anziehen, bei denen man nicht mehr sehen kann, ob sie nun Schwarz, Braun oder Anthrazit sind. Alt eben.

Gedacht, getan. Ich gebe es zu: ich habe gesündigt, ich habe Schuhe gekauft, in Blau, sehen aus wie Samt, Blue Velvet eben. Komischerweise passen die farblich genau zu meinem Kleid. Ich mein, wer kann da NEIN! Sagen? Mein Mann natürlich, der ist ja auch vernünftig, hat kein Tanzkleid, nur einen schwarzen Anzug, Den, sagt er, kann er immer anziehen. Es kommen auch immer mehr Beerdigungen auf uns zu, natürlicherweise, da braucht man so was. Man will nämlich nicht in der Jack Wolfskin-Jacke am Grab stehen und Blumen werfen. Sieht ja auch doof aus. Heutzutage hat jeder dritte Passant eine Jack-Wolfskin-Jacke an. Schon mal drauf geachtet?
Mein Mann nicht, der hat einen schwarzen Anzug und dazu passend: schwarze Schuhe, immer mal andere, aber immer Schwarz, weil man die so gut putzen kann. Man braucht beim Einkaufen der Schuhcreme auf nichts zu achten, nur darauf, dass es nicht Weiß ist. ER würde niemals blaue Schuhe kaufen, ICH schon.

Also habe ich die Schuhe gekauft, bei einem richtigen Verkäufer, einem, der mir den Schuhkarton von ganz unten geholt hat, denn ich kann mich gerade nicht bücken, Hexenschuss vom letzten Freitag. Da ist es gut, wenn es den klassischen Schuhverkäufer gibt. Dafür war ich dankbar.

Nun, so sinnierte ich, ist es auch schon egal und hab aus der Drogerieabteilung des Kaufhauses gleich noch blauen Lidschatten mitgenommen, also nicht nur so mitgenommen, ich hab den auch bezahlt. Lidschatten, in 4 Blautönen. Jetzt muss ich nicht nur lernen, wie man einen Lockenstab benutzt, ich muss jetzt auch noch malen lernen. Und das bis Samstag. Na prost Mahlzeit!

Zeit für den Song, der dem Beitrag den Namen gab: Blue Velvet

Sie trug blauen Samt. Blauer als Samt war die Nacht.
Weicher als Satin war das Licht Von den Sternen.
Sie trug blauen Samt.
Blauer als Samt waren ihre Augen...


Dienstag, 5. März 2013

Eintanzen

Gestern nun hat es stattgefunden, das Eintanzen für den Ball. Erfreulicherweise waren wir 7 Paare, absoluter Rekord. Aber. Es gibt leider immer ein Aber. Fünf Damen kamen eine Stunde später. Das hieß für uns andere, dass wir alle Tänze komplett neu üben mussten und wieder und immer wieder. Letztlich haben wir 3 Tänze geschafft. Im Vergleich zum letzten Montag, da waren es 5 Tänze.

Nun. So ist das wohl und Geduld ist nicht meine Stärke, nicht mit mir und nicht mit anderen. Der Tanzmeister hat sie, zum Glück!
Der Knaller aber war die Damen mit den High Heels, welcher die Tanzmeisterin erklärte, dass einerseits diese Schuhe für diese Tänze absolut ungeeignet seien und andererseits eine Gefahr für die anderen Tänzer darstellten. Half nichts, offenbar waren die Schuhe angewachsen.


Naja Benehmen ist Glücksache, manche Menschen haben halt kein Glück: Zu spät kommen, trotz höflicher Bitte die Schuhe anbehalten und während des Tanzens telefonieren und andere warten lassen. Geht Gar. Nicht.

Na, ich bin skeptisch. Auf den Ball hatte ich mich sehr gefreut, die Freude ist getrübt. Leider. Wahrscheinlich muss ich mich damit zufrieden geben, 2x im Jahr nach NRW oder Hessen zu fahren, um dort zu tanzen. Schade.

Ha! das hätte ich fast vergessen. Wir hatten Life-Musik. Ein älterer Herr, der die Tänze auf dem Klavier spielte. Den Duke of Kent’s Waltz spielte er so schnell, dass wir ganz außer Atem waren, dafür tanzten wir den Hole in the Wall dann in Zeitlupe. Ausgleich muss sein. Schön ist anders.